Termine der nationalen und internationalen Energiewirtschaft.    english version. ´energyagenda.com
Home | News | Infos | Jobs | Top10 | Konditionen | Kontakt |

 

 
Messeticker ansehen mediadaten. profisuche. zum partnerprogramm. tagungshotels. tagungsbände. themenkalender home. kontakt. Newsletter-Abo Newsletter-Abo veranstaltung eintragen. veranstalteradressen.

 


  • News • Pressemitteilungen •


Aktuelle News zu Messen, Konferenzen, Tagungen

Meldung
13.07.2016, 11:11 Uhr

EU-Minister diskutieren Energieunion nach Brexit

Berlin – Wie geht es nach dem Brexit weiter mit der Energieunion in Europa? Diese Energieunion steht im Mittelpunkt der Beratungen der 28 Energieminister beim informellen Ratstreffen in Bratislava unter slowakischer Präsidentschaft. Das Bundeswirtschaftsministerium wird durch Staatssekretär Rainer Baake vertreten.

Nach dem Votum der Briten für den Ausstieg aus der Europäischen Union im Juni sind bereits einige energiepolitische Themen in den Fokus gerückt, die durch den Brexit tangiert werden. Vor allem ist über den geplanten Bau des Atomkraftwerks Hinkley Point C durch den französischen Energiekonzern EDF im Südwesten von England diskutiert worden. Experten halten dieses Projekt, für das die EU bereits milliardenschwere Subventionen genehmigt hatte, nun für unwahrscheinlicher und erwarten Verzögerungen.

Baake: EU muss Handlungsfähigkeit gerade bei Energieunion zeigen
Die EU-Energieminister diskutieren in Bratislawa zunächst gemeinsam mit den EU-Umweltministern über Steuerungs- und Monitoringmechanismen der Energieunion. Hintergrund ist, dass die EU-Mitgliedstaaten bis spätestens 2019 integrierte nationale Energie- und Klimapläne für den Zeitraum von 2021 bis 2030 erstellen sollen. In diesem Zusammenhang diskutieren die Energie- und Umweltminister auch über nachhaltige Finanzierungsstrukturen zugunsten von kohlenstoffarmen Technologien.

Dazu erklärte Staatssekretär Rainer Baake: "Gerade jetzt muss die EU ihre Handlungsfähigkeit und Verlässlichkeit für Investoren zeigen - das gilt besonders für das Projekt der Energieunion. Mir ist dabei wichtig, dass die nationalen Energie- und Klimapläne der Mitgliedstaaten ein europaweites Monitoring der Fortschritte zum Erreichen der Ziele der Energieunion einschließlich der Energie- und Klimaziele 2030 gewährleisten. Dazu müssen die Pläne eine zuverlässige, vergleichbare und transparente Datenbasis bereitstellen. Außerdem brauchen wir einheitliche und verbindliche europäische Regelungen für Inhalt und Erstellung der Pläne sowie für das Monitoringverfahren. Für wichtig halte ich auch, dass die Mitgliedstaaten sich über ihre Pläne austauschen, denn regionale Kooperation ist ein entscheidendes Element für erfolgreiche europäische Integration."

Die EU-Energieminister diskutieren darüber hinaus über das Thema Energieversorgungssicherheit in der EU. Dabei wird es auch darum gehen, wie der Beitrag von Flüssigerdgas (LNG) zur Gasversorgung und zum Wettbewerb im Gasbinnenmarkt gestärkt werden kann. Außerdem wird es bei dem Treffen um die Wettbewerbsfähigkeit der Energieversorgung und die Energiepreise gehen.

Kemfert: Brexit stellt gemeinsame Energie- und Klimapolitik in Frage

Nach dem Brexit-Votum war auch über die Pläne zum Atomkraftwerksbau Hinkley Point C diskutiert worden. Danach hatte DIW-Energieexpertin und Wirtschafts-Professorin Claudia Kemfert in einem Gastkommentar beim Wirtschaftsmagazin „Capital“ erklärt, dass der Brexit die gemeinsame Energie- und Klimapolitik der EU infrage stelle. Sie bezog sich dabei auch auf den europäischen Emissionsrechtehandel. Dieser habe laut Kemfert schon lange dahingesiecht und war aufgrund zu vieler Zertifikate, zu geringer Emissionsminderungsziele und somit zu geringer CO2-Preise klimapolitisch ohnehin wirkungslos. Der Brexit sei nun der „Todesstoß“, so Kemfert. Abzulesen ist dies bereits an dem seither eingestezten Preisverfall für die CO2-Zertifikate. Zudem steht für Kemfert der Atomkraftwerksbau Hinkley Point C nun auf der Kippe. Finanzinvestoren würden dieses Projekt nun noch skeptischer sehen. Das Projekt bleibe unwirtschaftlich, teuer und für die britische Bevölkerung nahezu unbezahlbar, so die Professorin.

Dazu passt die Meldung, dass die beiden geplanten Druckwasserreaktoren mit einer Nettoleistung von zusammen 3.200 Megawatt (MW) nun in der gesamten Laufzeit Kosten in Höhe von 37 Milliarden britische Pfund verursachen sollen und damit mehr als doppelt so viel wie noch vor zwölf Monaten gedacht.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2016

Weitere News und Infos aus der EU-Energiepolitik:
Zehn EU-Energieminister wollen beim Offshore-Ausbau besser kooperieren
Aus 2014: EU-Kommission nickt Milliarden-Subventionen für AKW Hinkley Point C in England ab
Jobs in der Energiewirtschaft
Weitere News aus der EU-Energiepolitik



>> zurück